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Das Trauma


 


Rech hat es besonders stark getroffen. Dieses Video zeigt die Zerstörungswut der Überflutung. Die alte Brücke Nepomuk, die über 300 Jahre alt ist, ist eingestürzt. Die Menschen sind in Rech ohne fließend Wasser, Strom, Gas und Handyempfang und von der Außenwelt abgeschnitten. Aber das tragischste ist, dass Rech, wie jedes Dorf an der Ahr hat auch Rech Opfer zu beklagen hat. 

Viele Menschen sind in den nächsten Tagen noch total im Ungewissen. Sie dürfen nicht in ihre Häuser oder das was von Ihnen übriggeblieben ist. Manche haben ihr Mobiliar und Inventar verloren. Bei manchen ist das gesamte Haus aus Stein in der Sturmflut wie eine Wellblechhütte weggerissen  worden. Wiederum andere wissen nicht, ob ihre Häuser einsturzgefährdet sind und ob sie jemals wieder zurück können. So ergeht es auch Pia und Menno. Sie wissen, einen Teil ihres Hauses müssen sie aufgeben, weil sich ein großes Erdloch neben ihrem Anbau aufgetan hat. Aber sie hoffen auch noch eine Woche später, dass sie zumindest den Altbau retten können. Verlässliche Antworten gibt es nicht. Die Suche nach Vermissten und Verschütteten geht vor. Auch sechs Tage später findet man noch angeschwemmte Leichen. Zudem belastet Pia und Menno die Sorge um ihre Praxen. Sie haben drei Physiotherapiepraxen und erfahren, dass eine Praxis völlig zerstört ist. In dieser Praxis arbeiten 9 Mitarbeiter. 

Marijn konnte mit ihrer kleinen Tochter Rieke aus Rech über den Wald zu ihren Schwiegereltern gelangen. Sie managt seit dem alles, was mit den Praxen zu tun hat.  

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