Direkt zum Hauptbereich

Der nächste Morgen

 Am nächsten Morgen zeigte sich ein Bild des Grauens. Ein Bild, was man nur aus Kriegsgebieten kennt. Mittlerweile haben wir alle die Bilder in den Medien gesehen. Sie übersteigen allerdings unsere Vorstellungskraft. Es macht uns Schwierigkeiten, die Realität hinter den Bildern zu erkennen. Wir verstehen nicht, dass Wasser eine derartige Kraft entwickeln kann, ganze Häuser mitzureißen, in sekundenschnelle im Haus meterhoch anzusteigen und eine solche Verwüstung zu hinterlassen. Wir sind bislang nur überflutete Keller gewohnt. Ich versuche mir vorzustellen, wie es ist, wenn die Menschen morgens aus ihren Notunterkünften vor die Tür gehen. Ich denke, sie sind entsetzt, schauen in das Gesicht des Nachbarn und erkennen, dass diese auch alles verloren haben. Sie wissen wahrscheinlich, dass sie es allein, aus eigener Kraft nicht schaffen werden, alles wieder aufzubauen und Hilfe brauchen. Gleichzeitig kommt die Sorge in ihnen hoch, dass es einige Nachbaren wahrscheinlich nicht geschafft haben, sich in Sicherheit zu bringen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Mediale Unterstützung

Wie es für die Betroffenen in den Flutgebieten weitergeht, hängt auch von der Unterstützung ab, die sie deutschland- und weltweit erhalten. Hierfür brauchen die Betroffenen mediale Aufmerksamkeit. In Pia haben die Betroffenen eine glaubwürdige und überzeugende Botschafterin gefunden.  Am Freitag traten Pia und Femke sogar in der  Live-Sendung „Wir halten zusammen – Der ARD-Benefiz-Abend zur Flutkatastrophe“ moderiert von Ingo Zamperoni auf und berichteten, wie sie den Abend der Flutkatastrophe erlebt haben und wie sich die Situation auf die Branche der Winzer und Gastronomie an der Ahr auswirkt.  Ingo Zamperoni führte im Studio Köln Live-Gespräche mit Betroffenen, Helferinnen und Helfern, sowie Fachleuten. Auch gab es verschiedene Live-Schalten. Ziel des Senders war es, dass Menschen, die alles verloren haben, aber auch die unermüdlichen Helfer eine Stimme bekommen.  Viele Künstler traten auf, um die Spendenaktion zu unterstützen. Mit dabei waren unter...

Vor dem Wiederaufbau kommt die Entkernung

  Bild von Rech, entdeckt bei der Entkernung - aber es musste ebenfalls weichen. Am letzten Mittwoch war der kritische Tag: der Bautechniker der Versicherung hatte sich angekündigt. Er würde sagen, wie es mit dem Haus von Pia und Menno weitergehen kann. Wir können uns kaum vorstellen, mit welchen bangen Erwartungen Pia und Menno diesem Besuch entgegen gesehen haben müssen. Am Dienstag wurde noch das Haus schräg gegenüber abgerissen.  Wie kann man nun das Ergebnis des Sachverständigen kurz zusammenfassen: Die Statik des Hauses steht, allerdings muss es völlig entkernt werden. Die Decke aus der Küche muss raus, der Lehm aus dem Fachwerk muss erneuert werden, alle Fliesen müssen raus. Die Versicherung übernimmt bis zu einem bestimmten Satz die Kosten. Allerdings sind sie unterversichert. Pia und Menno haben in den über letzten 20 Jahren viel in das alte Fachwerkhaus mit seinen Anbauten investiert - auch in Eigenleistung. Die nächste Hiobs-Botschaft des Bautechnikers der Versicher...

Die Katastrophe in der Katastrophe

  Betrachten die betroffenen Menschen im Ahrtal ihr Leben der letzten zwei Jahre, kommt es ihnen vor, als ob sich Katastrophe an Katastrophe reiht. Das touristisch geprägte Ahrtal hat durch Corona schon besonders gelitten. Viele Existenzen waren bedroht. Dabei hängt das Schicksal von Restaurants, Hotels, Winzern und Touristikunternehmen eng zusammen.  Neben Corona rückte in der letzten Zeit das Waldsterben zunehmend in das Bewusstsein der Menschen. Die kahlen Gerippe der Fichten mahnen schon von Weitem vor den Folgen des Klimawandels.  Die Menschen atmeten gerade auf, da es Lockerungen gab und die Infektionszahlen zurückgingen. Die Landesgartenschau sollte nach einem Jahr Verspätung nun endlich in 2023 in Bad Neuenahr/Ahrweiler stattfinden. Wegen Corona und der überhitzten Marktlage musste der Termin um ein Jahr verschoben werden. Der Ort und die Region hatten investiert und sich herausgeputzt. Dann kam die völlig unerwartete Flutkatastrophe, die den ganzen Landstrich ver...