Bild von Rech, entdeckt bei der Entkernung - aber es musste ebenfalls weichen. Am letzten Mittwoch war der kritische Tag: der Bautechniker der Versicherung hatte sich angekündigt. Er würde sagen, wie es mit dem Haus von Pia und Menno weitergehen kann. Wir können uns kaum vorstellen, mit welchen bangen Erwartungen Pia und Menno diesem Besuch entgegen gesehen haben müssen. Am Dienstag wurde noch das Haus schräg gegenüber abgerissen. Wie kann man nun das Ergebnis des Sachverständigen kurz zusammenfassen: Die Statik des Hauses steht, allerdings muss es völlig entkernt werden. Die Decke aus der Küche muss raus, der Lehm aus dem Fachwerk muss erneuert werden, alle Fliesen müssen raus. Die Versicherung übernimmt bis zu einem bestimmten Satz die Kosten. Allerdings sind sie unterversichert. Pia und Menno haben in den über letzten 20 Jahren viel in das alte Fachwerkhaus mit seinen Anbauten investiert - auch in Eigenleistung. Die nächste Hiobs-Botschaft des Bautechnikers der Versicher...
Wenn jegliche Infrarstruktur in einem Dorf zerstört ist und das Dorf von der Außenwelt abgeschnitten ist, stellt sich die Frage, wie sichert man das Überleben und die soziale Struktur? In Rech war es tatsächlich so, dass der Ort durch die Flutkatastrophe von der Außenwelt mehrere Tage abgeschnitten war. Die dreihundert Jahre alte Nepomuk-Brücke wurde in der Sturmflut zerstört. Helfer konnten nicht übersetzen. Eine Notversorgung gab es nur über Hubschrauber der Bundeswehr. Die Bewohner entwickelten einen erstaunlichen Zusammenhalt. In regelmäßigen Bürgerversammlungen beraten sie ihre Lage. Es war schnell klar, dass die alten Strukturen nicht mehr funktionieren würden. Man kann, auch wenn man eine Unterkunft gefunden hat, dort nicht Kochen, Duschen, Telefonieren, Waschen oder auf Klo gehen. Sie richteten sehr schnell eine gemeinschaftliche Versorgungsstation ein. Hierfür sammelten sie Konserven und Lebensmittel. Viele hatten wegen Corona ja volle Vorratskeller. Dann kam die Frage a...